MMM 09/2015 im Lagenlook

Die hellblaue Boyfriendjeans ist fast fertig, heute Abend muss ich noch Knopflöcher nähen, Knöpfe und Nieten einschlagen und Gürtelschlaufen annähen.
Für den MeMadeMittwoch wird das aber zu spät werden, deswegen und wegen des schlechten Wetters gibt es heute nochmal Bilder einer alten Bekannten, meiner Burberry-Jacke. Am liebsten kombiniere ich sie zu schwarz und trage sie offen.

Mir gefallen nach wie vor die Details, wie Schulterpassen, der abgerundete Kragen und die Druckknöpfe. Aber geschlossen ist der Schnitt nicht wirklich meiner. Die Seitennähte sind leicht nach hinten versetzt und deshalb konnte ich die Taillierung nicht nachträglich ändern.

Meine Figur hat ihre Sanduhrenform immer noch behalten, auch wenn die Konturen aufgepolstert sind ;-) aber offen und im Lagenlook mag ich die Jacke sehr. Und der Stoff ist natürlich sehr edel.

Der Vollständigkeit halber muss ich auch noch erwähnen, dass ich aus Faulheit - Dummheit  Vergesslichkeit keine Einlagen verwendet habe und das rächt sich jetzt, weil die Saumkante nicht wirklich glatt bleibt. Tja, aus Fehlern lernt man am meisten.
Dreimal war ich mit der Jacke jetzt beim MMM dabei, also heute zum letzten Mal :-)

Jetzt geh ich mal schauen, ob die anderen heute auch Lagenlook brauchen oder sich schon mutig in Frühlingsgarderobe kleiden... Hier entlang gehts zum MeMadeMittwoch...

Knöpfe selber machen

Die Knöpfe für die Vogue-Bluse waren ja selber gemacht, leider hatte ich vergessen, das entsprechende Foto mit zu posten :-) Fimo kennt sicher jeder noch, der in den 80er-Jahren schon selber Schmuck gebastelt hat. Heute gibt es sehr viele schöne Farben. Vor ein paar Wochen hatte ich mir schon hellblau, sehr helles türkis und weiss geholt, für Sommerschmuck in den aktuellen Pastellfarben. Für die Knöpfe habe ich das hellblaue verwendet, sieht aber hier und auch an der Bluse eher türkis aus.

Auf der Suche nach einem in der Grösse passenden Ausstecher bin ich auf den Deckel eines Filzstiftes gestossen. Das hat sehr gut funktioniert. Die Knöpfe sehen etwas unregelmässig aus, das stört mich aber in diesem Fall nicht. Nur etwas dünner könnten sie sein.
Eine schnelle Lösung für das Knopfproblem, jetzt muss ich mir mal den Kopf zerbrechen, wie der Schmuck aussehen soll :-)

MMM 08/2015 Sommerbluse und BlueBag

Dieses Regenwetter ist vielleicht nicht der richtige Rahmen für meine neue Sommerbluse, aber kluge Frau baut vor und näht lange Ärmel :-) Genauer vorgestellt habe ich die Bluse bereits hier. Ich liebe den Stoff, die Farbe, den Schnitt... Ein neues Lieblingsteil ist entstanden:

Auf dem Boden ist übrigens schon das nächste Projekt in Vorbereitung, eine Boyfriend-Jeans in hellblau.
Die Tasche (die Details findet ihr hier) kann ich zwar noch nicht offiziell tragen, habe sie aber schon mitfotografiert:

 Es fehlen nur noch Kleinigkeiten, die Enden der Leinenträger müssen z.B. gekürzt werden und brauchen Laschen, damit sie an Ort und Stelle bleiben.

Hier passt die Farbe mal wieder überhaupt nicht, obwohl die Fotos zur gleichen Zeit, unter gleichen Lichtbedingungen entstanden sind:

In Arbeit ist, wie gesagt, die Hose, ausserdem ein weiteres Strickjäckchen:

Gestern war ich noch schnell im Stoffladen und hab tatsächlich nur das Garn geholt, das ich zum Absteppen der Jeansnähte brauche. Aber ihr denkt doch nicht wirklich, dass sich mein Kaufverhalten so schnell geändert hat. Im Schreibwarenladen hab ich nämlich das mitnehmen müssen:

Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich einen Sonderpreis bekommen habe. Wenigstens sind die Wollbestände nicht annähernd so dramatisch wie die Stoffvorräte. Und ausserdem bin ich schnell, der blaue Bändchenpulli ist nämlich auch schon fertig :-)

Mehr dazu aber in einem anderen Post.

Jetzt gehts mit Bluse und Jacke erstmal zum MeMadeMittwoch. Claudia von bunte kleider ist heute Gastgeberin und schreibt über die Schwierigkeit, das richtige Oberteil zum Rock zu finden. Das Problem kenne ich auch. Noch schwieriger finde ich die Frage, welche Schuhe zum Kleid oder Rock, deshalb trage ich nur im Sommer Röcke. Daran muss ich unbedingt noch arbeiten...

BlueBag

Eine neue Tasche ist in Arbeit, die Bluebag. Normalerweise gebe ich meinen Taschen keinen Namen. Dieser hat sich aber von Anfang an bei mir festgesetzt, deshalb also die Bluebag.

So blau wie auf dem Foto ist das Leder aber nicht, eher ein Vintage-Blau-Grau.

Leder lagert bei mir nie sehr lange, das liegt wohl in der Natur der Sache. Man kann es nicht falten und im Schrank verstauen und dann vergessen.

Dieses Stück stammt vom diesjährigen Stoffmarkt in Würzburg. Das Leder ist relativ dick. Beim Schnitt ging es mir deshalb darum, mit möglichst wenig Nähten möglichst viel Leder zu verarbeiten. So sah die erste Version aus:

Den Papierschnitt hab ich mal so gefaltet, dass man die fertige Tasche und die Proportionen erkennen kann:

Gestört hat mich bei der Variante, dass mir keine spannende Lösung für die Henkel einfallen wollte.

Irgendwann fiel mir dann eine Skizze in die Hände, wo ich mir, vermutlich unterwegs, einen interessanten Träger zur Erinnerung aufgezeichnet hatte. Solche Zettel gibt es haufenweise. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie dann finde, wenn ich sie brauche, aber eher gering.

Jetzt sieht der Schnitt also so aus:

 Minimaler Verschnitt und schon nach einer halben Stunde dieses Ergebnis:

 Es wäre sogar noch schneller gegangen, aber ich bin schon froh, dass meine kleine Maschine diese Belastung überhaupt schafft, Highspeed will ich ihr nicht zumuten.
Für das Futter hab ich den Rest des Ikea-Stoffs verwendet (Stichwort Stoffabbau), auch weil der schön stabil ist. Das Leder habe ich nicht verstärkt, nur auf das Futter Volumenvlies aufgebügelt.

 Mit Stecknadeln geht da gar nichts mehr, hier habe ich Gardinenklemmen zweckentfremdet. Verschluss ist wieder ein Magnetknopf, die Innentasche diesmal aber ohne Reissverschluss.
Für die Aussentasche habe ich ein Stück vom unregelmässigen Rand des Leders verwendet. Die Verschlussklappe habe ich nochmal abgerundet, das gefiel mir besser als die Spitze.

Das Futter der Klappe und der Träger und die Henkel selber sind aus einem wunderschönen blaugrauen Leinenstoff. Davon habe ich auf einem meiner ersten Stoffmarktbesuche ungefähr vier Meter gekauft, diese Jacke hier genäht...

...und immer noch einen Rest von rund einem Meter fünfzig.
In vielen Blogs lese ich immer wieder, dass es schwierig ist, die Einlage zuzuschneiden. Stimmt, ich mache das auch nicht. Kleine Teile wie diese hier lege ich in einer Reihe, bügle die Einlage auf die Schnittteile und schneide dann die einzelnen Teile aus. Viel einfacher und genauer.

Gar nicht so einfach, eine Tasche richtig zu fotografieren. Ich bin dabei im ganzen Wohnzimmer herum gekommen :-) hier sieht man die Träger nicht...

... hier auch nicht...

... aber hier und die Farbe stimmt diesmal auch :

Die Steppnähte sind nicht ganz perfekt geworden, das gibt meine Maschine einfach nicht mehr her. Mit viel gutem Willen kann man sagen, das gehört so, es passt zum Vintagelook des Leders :-)

Detailfotos liefere ich nach, wenn die Restarbeiten erledigt sind.

Ein recht schnelles Projekt, ich liebe das Leder und die Farbe passt zu fast allen meinen Sachen, was will man mehr!

Tragefotos :-) gibt es mit der neuen Bluse am Mittwoch...

Nachtrag zu Misty

Vielen Dank für die lieben Kommentare zu meiner Version von Misty! Ich hab mich sehr darüber gefreut und bin auch ein bisschen stolz :-)

Zu der Frage nach dem Modell: das Buch "Nectar", in dem Misty enthalten ist, gibt es anscheinend offiziell nicht mehr. Es erscheint auch nicht auf  Kim Hargreaves Seite, "Heartfelt" gibt es dort noch und ich hab beide ungefähr zur gleichen Zeit bestellt. Bei Ravelry gibt es Kim Hargreaves auch, aber leider sind die Modelle nicht einzeln zu kaufen. Das ist sehr schade, denn nicht jeder investiert in die (wirklich sehr schön gestalteten) teuren Bücher. Ich selber bin da eher Sammlerin, Misty ist das erste Modell, das ich daraus gestrickt habe :-)

Sommerbluse Vogue V1323

Bei rita-pepita bin ich neulich über einen Schnitt gestolpert, der genau meinem Beuteschema entspricht. Also hab ich mal wieder blitzschnell die neue Regel missachtet, dass erstmal keine Stoffe und Schnitte gekauft werden. Der war aber auch zu schön und es gibt auch noch eine Hose, die ich unbedingt noch ausprobieren möchte. Aber dafür ist kein passender Stoff im Haus... 

Die Verarbeitung war ein Erlebnis, aber man ist ja auch nicht umsonst ein Vogue-Schnitt. Mein erster Versuch mit Vogue war eine Schiebermütze, die noch auf Fertigstellung wartet. Schon damals hat mich das Papier des Schnitts genervt. Das ist tatsächlich noch dünner als das von den Burda-Kaufschnitten und flattert schon davon, wenn man mal heftig ausatmet.

Für alle, die zum ersten Mal einen Vogue-Schnitt verwenden: es lohnt sich wirklich und spart eine Menge Zeit, ALLE Markierungen des Schnitts zu übertragen. Ich hab das nicht gemacht und bereut. Alle diese Markierungen machen wirklich Sinn und sind später umständlich nachzutragen.

Diese Sicherungen der Einschnitte zum Beispiel:

Und hier ein Foto, das als Erinnerung dienen sollte, wie die Kragenteile aufgesteckt werden. Ähem, so sollten sie nicht aufgesteckt werden. Was mich verwirrt hatte, war die Tatsache, dass die verstärkten Kragenteile eigentlich perfekt gepasst haben. Allerdings hab ich einfach Einlage aufgebügelt, ohne zu überlegen, ob die äusseren oder inneren Teile verstärkt werden sollten. Nun, auftrennen will auch geübt werden.

Bei meinem letzten Besuch im Stoffladen, wo ich eigentlich nur Garn kaufen wollte, fiel mir ein wunderbar leichter und trotzdem ziemlich blickdichter Baumwollstoff in einem zartem Aquaton in die Hände. Nur gegen das Licht gehalten ist er durchscheinend.

 Nach langer Zeit habe ich auch mal wieder französische Nähte gearbeitet. Ich kann mit versäubern auch leben, aber gerade bei dem zarten Stoff sieht das doch schöner aus.

 Dummerweise war ich beim Zuschneiden zu schnell. Die Nahtzugaben sind im Schnitt enthalten, was mir hier ganz gut gefallen hat. Sonst mag ich das ja nicht so gerne, ich gebe sicherheitshalber gern mehr Nahtzugabe. Und verlängere um mindestens fünf Zentimeter. Das hab ich diesmal vergessen, denke aber, dass  es gerade noch so geht.

Die Knöpfe sind selber gemacht, weil ich mal wieder keine passenden gefunden habe. Ist euch schon mal aufgefallen, wie stark Knöpfe ausbleichen können? Ich hatte im Stoffladen bestimmt drei oder vier Röhrchen in der Hand, wo das Muster oben auf dem Verschluss meine Farbe hatte, aber die Knöpfe im Röhrchen deutlich dunkler und sogar eher grün als türkis aussahen.
Das Rückenteil ist auf dem Bügel nicht zu fotografieren, das muss ich an der Puppe nochmal versuchen.

Wenn ich den Schnitt nochmal verwende, und das werde ich ganz sicher, dann würde ich statt der Kräuselung eine Falte einbauen, das gefällt mir besser.

Alle Nähte sind mit einem blaugrauen Garn abgesteppt und für die Ärmel habe ich mal wieder Riegel genäht. Manschetten waren mir zu steif für so eine leichte Sommerbluse. Und ein bisschen faul war ich schon auch... :-)
Tragefotos, wie immer, gibt es am Mittwoch.
Bis dahin: einen schönen, sonnigen Sonntag euch allen!

MMM 07/2015 Misty

Dass ich heute das Gillian-Wrap-Kleid oder -Shirt beim Motto-MMM zeigen könnte, war wohl doch ein kleines bisschen zu optimistisch gedacht. Der Schnitt ist vorbereitet und in die Verarbeitung hab ich mich eingelesen, aber mehr ist da bisher leider nicht passiert.

Dafür gibt es aber die angekündigten Tragebilder, Misty and me, sozusagen :-)

Diesmal bin ich tatsächlich mit allen Massen zufrieden, auch mit der Länge.

Die geschlossene Version hab ich gar nicht fotografiert, offen gefällt sie mir viel besser. Ausserdem muss ich noch die Blenden verstärken, dann wird das Ganze stabiler.

Zwei Tage hab ich sie nun getragen und kann nur sagen: I Love it! Das perfekte Frühlingsjäckchen, auch für kühle Sommerabende geeignet. Und endlich mal ein Kim-Hargreaves-Modell gestrickt, wenn auch nicht genau nach Original.

Nochmal zum Vergleich:

Das Original

meine Version

Jetzt hol ich mir beim MeMadeMittwoch den nötigen Antrieb für mein Wickelkleid (oder -Shirt, das ist noch nicht ganz geklärt), dort gibt es heute sicher viele schöne Varianten zu sehen. Schon der Empfang durch das ganze Team in Wickelkleidern ist etwas ganz besonderes, tolle Idee!

Wenn ich so die kurzen Kommentare der Damen zu ihren Wickelkleidern lese wird mir klar, dass ich mich vielleicht eingehender mit der Materie beschäftigen muss. Oder einfach aus einem ungeliebten Lagerstoff ein Probekleid nähen... 

Misty

Wie bereits hier erwähnt, ist Misty fertig. Heute Abend, bei frühlingshaft kühlen Temperaturen, wird sie testgetragen. Tragefotos werde ich wieder am Mittwoch zeigen.

Neuerdings stricke ich ja sehr viel mit LANG-Garnen, dabei habe ich lange Zeit hauptsächlich LanaGrossa bevorzugt. Bei Onlinekäufen scheint das auch immer noch der Fall zu sein, siehe unten, Vorschau auf die nächste Arbeit :-)

Die Fortschritte habe ich diesmal einigermassen durchgängig dokumentiert, wenn auch nicht gepostet. Ich habe festgestellt, dass es mir auf anderen Blogs ganz gut gefällt, wenn alle Infos und Bilder zu einer Arbeit in einem Post zusammengefasst werden. Es ist einfach übersichtlicher und Vorschau- oder Zwischenstandsfotos sind ja trotzdem möglich.

Hier sieht die Jacke sehr schmal aus, was natürlich an dem Rippenmuster liegt, das sich zusammenzieht.

Das war nach dem Fäden vernähen und vor dem Waschen, die Zöpfe sind da noch sehr dick und kompakt.

Nach dem Waschen sind sie schon etwas flacher und das leicht fusselige hat sich ganz gegeben. Ich bin kein Freund vom Spannen, meine neuen Sachen werden nach dem Perwoll-Bad (in der Waschschüssel) in der Maschine schongeschleudert, flach auch einem Handtuch getrocknet und dabei in Form gezogen. Sollte sich ein Teil nach dem Trocknen wieder zusammengezogen haben, dann wird gedämpft. 

Das war hier nicht nötig, wunderbar weich, wunderbar glatt und herrlich kühl fühlt sich die Jacke an.
Ursprünglich hatte ich diese Knöpfe vorgesehen, war aber nicht richtig zufrieden damit, weil sie sehr glänzend sind und ich lieber mattere haben wollte.

Dann ist genau zum richtigen Zeitpunkt eine Lieferung der Knopftruhe angekommen, mit den perfekten Knöpfen für Misty:

Aus dem schönen Mini-Hahnentritt-Leinen will ich mir noch einen Rock nähen, die passenden Schuhe hab ich ja schon :-)

Einen ganz kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: die Knopfleiste fühlt sich so weich an, dass ich befürchte, sie könnte sich mit der Zeit unschön verziehen. Nach dem Probetragen werde ich entscheiden, ob ich einen Streifen Leinen von hinten dagegen nähe, zur Stabilisierung.

Modell: MISTY von Kim Hargreaves (Muster nach Anleitung, Schnitt geändert)
Garn: LANG Lyon 80% Seide, 20% Leinen
Nadeln Nr. 3
480 g

Nun noch die Vorschau auf die neue Arbeit, die dank 6er-Nadeln schon sehr weit fortgeschritten ist. Spontaner Schnäppchenkauf im Netz, der sich als gute Wahl erwiesen hat:

Baumwolle und wieder Seide, das ganze in jeansblau... Stricken ohne Plan, aber blitzschnell. Das Ergebnis nach drei Abenden:

Das war's für heute, wir wünschen euch allen noch einen schönen Muttertags-Sonntag, bis bald!